Stifterinnen und Stifter treffen sich zum alljährlichen Stifterforum im Ratskeller in Bückeburg
Gebhard Hitzemann und Rolf Watermann, die Vorsitzenden von Stiftungsrat und Stiftungsvorstand, begrüßten rund vierzig Gäste zum diesjährigen Stifterforum im Le-Theule-Saal des Ratskellers. Mit dieser jährlich wiederkehrenden Veranstaltung werden Stifterinnen und Stifter sowie die Öffentlichkeit über die Entwicklung der Stiftung sowie ihre eigenen und geförderte fremde Projekte informiert. Seit Jahren wird im Rahmen des Treffens ein gefördertes Projekt von den Projektverantwortlichen detailliert vorgestellt, um den Besuchern des Stifterforums einen direkten Eindruck von der Förderarbeit der Bürgerstiftung und der von ihr verwalteten Treuhandstiftungen zu vermitteln. In diesem Jahr nutzte Dr. Brandes von der Wildtierstation Sachsenhagen bzw. vom Trägerverein der Station die Gelegenheit, die dort geleistete Arbeit vorzustellen und sich für die Unterstützung aus Mitteln der Lindemeier-Kremer-Treuhandstiftung zu bedanken.
v.l.n.r.: O. Bruns, A. Hofmann, G. Hitzemann, R. Watermann, W. Ostermeier, P. Sieve
Gebhard Hitzemann gab aus seiner Arbeit in den Gremien des Verbandes, u.a. als Regionalkurator, einen Überblick über die Bürgerstiftungsbewegung in Deutschland. Von weiteren Gründungen über Fragen des Gütesiegels bis hin zu den aktuellen Herausforderungen für die Finanzierung der Stiftungsarbeit bei ausbleibenden Kapitalerträgen spannte er einen Bogen über ein sehr breites Themenfeld, das insbesondere die Bürgerstiftungen beschäftigt. Nicht zuletzt ging er auf kleinere Bürgerstiftungen und deren Rahmenbedingungen ein: hier stelle sich hinsichtlich der Nachhaltigkeit die Frage nach einer Konzentration der Kräfte. Die Bürgerstiftung Schaumburg erreicht in Vermögen und Erträgen inzwischen eine Größenordnung, bei der sich dieses Problem nicht stellt. Gleichwohl stellen die aktuellen Rahmenbedingungen für die – in der Regel ausschließlich ehrenamtlich geführten – gemeinnützigen Stiftungen nennenswerte Herausforderungen dar.
Rolf Watermann ging auf einige Höhepunkte des vergangenen Jahres ein. Das seit Gründung der Bürgerstiftung durchgeführte „Festliche Bürgermahl“ als Benefizveranstaltung wurde seiner Rolle im letzten Jahr mehr als gerecht. MdEP David McAllister, der frühere Ministerpräsident des Landes Niedersachsen hielt im Ratskeller in Rinteln eine bemerkenswerte Rede zum Thema „Welches Europa wollen wir ?“ – aktueller konnte das Thema nicht sein, vorgetragen von einem überzeugten und überzeugenden Europäer mit britischen Wurzeln und im Hinblick auf den Brexit-Beschluss des vereinigten Königreiches. Ein weiterer Höhepunkt des Bürgermahls lag im erfreulichen Ergebnis des Abends: der Vorstand konnte den bisher höchsten Überschuss eines Bürgermahles vermelden, der selbstverständlich zur Finanzierungvon Fördermaßnahmen vrwendet wird.
In 2017 wurde mit der „Generationsbrücke“ ein neues Projekt im Schaumburger Land gestartet. Eine kreisweite Informationsveranstaltung zu diesem Projekt, das Alten- und Pflegeeinrichten sowie Kindergärten und Grundschulen zu einer festen und regelmäßigen Zusammenarbeit über die Generationsgrenzen hinweg verbindet, erfuhr den zwar erhofften, aber so nicht erwarteten großen Zuspruch. Damit war es später keine besondere Überraschung mehr, dass sich nach einer Fortbildungsveranstaltung zum Projekt insgesamt vier „Tandems“bildeten, die jetzt in insgesamt acht Einrichtungen im Landkreis Schaumburg nach dem „Generationsbrücke“-Konzept miteinander arbeiten.
Rolf Watermann (v.l.), Gebhard Hitzemann, Oliver Bruns
Oliver Bruns erläuterte den Jahresabschluss der Stiftung. Die Schwerpunkte seiner Ausführungen lagen in der Vermögensentwicklung, den Anlagestrukturen und der Einnahmeseite; die nach wie vor unbefriedigende Zinssituation am Kapitalmarkt stellt alle Stiftungen – wie auch sonstige Kapitalanleger – vor erhebliche Herausforderungen. Gegenüber dem Vorjahr war durch Umschichtungen in den Anlagen eine leichte Besserung der Einnahmen zu verzeichnen, aus früheren Jahren bekannte Größenordnungen sind jedoch noch nicht zu erreichen.
Andreas Hofmann als Vorsitzender berichtete zur Arbeit des Förderausschusses. Er skizzierte die Antragswege und stellte die Fördermaßnahmen des Jahres 2017 in einem mehrjährigen Vergleich dar. Danach weist die Zahl der bei Stiftung jährlich eingehenden Förderanträge zwar Schwankungen auf, ingesamt ist aber auf eine erfreulich hohe Zahl von Projekten zu berichten, die regelmäßig gefördert werden und deren Zustandekommen zwar nicht ausschließlich auf Zuschüsse der Bürgerstiftung zurückzuführen ist, ohne deren Hilfe aber nicht in der beabsichtigten Form möglich geworden wäre.
Zum Ende der Veranstaltung stellte Dr. Florian Brandes kurz die Arbeit der Wildtierauffangstation Sachsenhagen vor, die im vergangenen Jahr mit Mitteln aus der Lindemeier-Kremer-Stiftung gefördert worden war.
Den Jahresbericht 2017 der Bürgerstiftung Schaumburg können Sie hier downloaden.
Dr. Brandes, Leiter der Wildtierauffangstation Sachsenhagen